Ist unschooling einfach nur cool? Oder ist es sogar unternehmerisch klug, Jugendliche ohne klassische Schullaufbahn an Bord zu holen? Könnten Unschooler, Homeschooler, Worldschooler bzw. Beyondschooler etwa ein zugkräftiger Wirtschaftsfaktor sein? 10 gute Gründe sprechen eindeutig dafür:
Viele Freilerner ohne klassische Schullaufbahn oder einen typischen Abschluss bringen bereits wertvolle praktische Erfahrungen, Soft Skills und oft eine hohe Lernbereitschaft mit, die fehlende formale Qualifikationen ausgleichen können. Dadurch, dass sie es gewohnt sind, selbständig Wege zum anvisierten Ziel zu erschaffen und unkonventionell denken, bleiben sie lösungsorientiert in Aktion anstatt jammernd zu verharren.
Jugendliche aus Freilerner-Familien haben sehr häufig dynamische Biographien mit viel Reise-Erfahrung. Lebensnahe Situationen, Selbstexperimente und selbstgewählte Projekte prägen die Lernbiografie von Freilernern und vermitteln praktische Kompetenzen und Resilienz für das Leben. Viele Freilerner schöpfen Kraft aus Aktivitäten in der Natur, aus Bewegung oder kreativen Projekten, was das emotionale und physische Wohlbefinden fördert.
Wer eine Chance bekommt, ist oft besonders motiviert, sich im Betrieb einzubringen, Leistung zu zeigen und dem Arbeitgeber treu zu bleiben. Besonders, weil keine Schablonen oder Rollen erfüllt werden müssen, sondern die jugendlichen Freilerner um ihrer selbst willen in die Unternehmen aufgenommen werden und ihre individuellen Stärken wertgeschätzt sind. Freilerner lernen aus eigenem Antrieb und richten ihr Lernen an ihren wirklichen Interessen und Bedürfnissen aus. Das bedeutet, sie beschäftigen sich intensiv mit Themen, die sie persönlich begeistern, was dauerhaft motiviert und für tiefe Lernerfahrungen sorgt
Wer aufgrund persönlicher Bindung und der passenden Persönlichkeit von Unternehmern ausgesucht wird, fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet: Wo man unabhängig von Noten oder vergangener Leistungsbewertung gesehen, gehört und anerkannt wird, da bleibt man gerne und schenkt Vertrauen zurück. Auf diese Menschen kann man in Höhen und Tiefen zählen.
Gerade in Branchen wie Handwerk, Bau, Gastronomie und Handel, aber auch in Kreativbereichen und Management können Mitarbeitende ohne festgefahrene Beschulungs-Korsetts schnell und flexibel in unterschiedlichsten Tätigkeiten eingesetzt werden. Gerade, weil sie wenig äußere Stütze brauchen, können sie hohes Tempo und wichtige Veränderungsprozesse mitgehen und voranbringen. Unschooler setzen hier neue Maßstäbe für Wirtschaft und Gesellschaft.
Da sie nicht an starre Curricula gebunden sind, können Freilerner ihre individuellen Talente und Stärken entdecken, weiterentwickeln und vertiefen. Dies schafft Erfolgserlebnisse und Selbstwirksamkeit. Lernen findet freiwillig und häufig in einem angenehmen Umfeld statt. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass dies besonders effektives, nachhaltiges Lernen ermöglich. So entfaltet sich eine souveräner, stressresistenter und selbstvertrauender Charakter.
Da sie oft keine eingefahrenen Standards aus einer klassischen Ausbildung mitbringen, sind diese Mitarbeitenden manchmal offener für neue Prozesse und betriebliche Abläufe. Sie gestalten ihr Lernen selbst, bestimmen, was, wann und wie sie lernen. Dieses hohe Maß an Selbstorganisation und Selbstverantwortung führt zu Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit und einem Gefühl von Kontrolle über das eigene Leben. Somit können sie leicht aus dem Tunnelblick oder ausgelatschten Trampelpfad abweichen, um entscheidenden Beitrag zu leisten.
Unschooler, also Freilerner, folgen intuitiv ihren eigenen Rhythmen. Ohne starren Stundenplan können Kinder ihren natürlichen Schlaf-, Ess- und Aktivitätsrhythmen folgen, was die ganzheitliche Gesundheit unterstützt. Durch die selbstbestimmte, interessengeleitete Lernumgebung erleben sie weniger Leistungsdruck und Fremdbewertung. Das stärkt die psychische Gesundheit, die Selbstachtung und die Resilienz.
Freilerner profitieren von Unterstützung und Ermutigung durch ihr Umfeld sowie von Vorbildern, die ihre Entwicklung begleiten. Das stärkt sie in kritischen Phasen der Selbstfindung. Dadurch, dass sie keine schulischen Erwartungen oder Sympathien erhaschen müssen, um voranzukommen, ist ihre Anteilnahme, ihr Mitgefühl und ihr Hilfsangebot echt. Sie brauchen keine Show und erkennen sehr schnell ein nur vorgetäuschtes Interesse. In Unternehmen kann man auf lebendige Unterstützer setzen, anstatt auf Kuscher, Schleimer oder Trittbrettfahrer.
Da Lernen nicht als Zwang, sondern als natürlicher, freudvoller Prozess erlebt wurde, bleiben Neugier, Offenheit und Lernbereitschaft erhalten – Schlüsselqualifikationen für den Erfolg in modernen Arbeitswelten. Freilerner lernen aus eigenem Antrieb, entwickeln Eigeninitiative und Ausdauer. Diese Motivation bleibt über viele Jahre erhalten und wird später zum Erfolgsfaktor im Berufsleben. Die Fähigkeit, sich neues Wissen selbstständig anzueignen und sich flexibel auf neue Situationen einzulassen, begünstigt spätere berufliche Höchstleistungen. Freilerner bereichern somit als bedeutsame Wirtschaftsfaktoren Unternehmen jeder Branche.
“Ich arbeite daran, glücklich zu sein. Das ist der schönste aller Berufe.“ – Orlando di Lasso